Die virtuellen Darsteller:innen wären dann soweit 👍

https://vimeo.com/908317528

In der Computeranimation gab es traditionell schon immer ein paar Bereiche, die schwierig bis unmöglich waren:

❓Wasser: gelöst ✅
❓Haare: gelöst ✅
❓Menschen, well...

Ihr kennt alle die Videospielcharaktere, deren Bewegungen nicht so wirklich flüssig wirken, und die man spätestens erkennt, wenn Sie ihr Gesicht zeigen? Menschliche Bewegungen und Mimik sind halt sehr komplex. Aus dem Computer sah das schon immer aus... als käme es aus dem Computer 🤷

Wenn man allerdings die Bewegungen und die Mimik der Darsteller:innen einscannt und diese als Basis hinterlegt, ist das schon was anderes. Die Technik ist auch nicht neu, nimmt aber gerade durch die technischen Entwicklungen unter anderem der Unreal Engine aus dem Bereich der Computerspiele ordentlich Fahrt auf!

Einmal gescannt, können Mimik und Bewegung nachträglich gesteuert werden, natürlich mit beliebiger Auswahl an Kleidung, Umgebung, Licht etc...

Ich find das Beispiel schon ziemlich beeindruckend 🤩

Das Beispiel zeigt den Case des Filmes "Blue Dot", mehr Infos dazu hier!


Disruption ist ja irgendwie immer, aber diesmal...

...wird's schlimmer 🤷

Als ich 1995 "beim Film" angefangen habe, wurde Film auch auf Film gedreht, auch die Werbung. Videokameras hatten den Chic der Lindenstrasse.

👉 1996 ca. kam die Sony DCR VX 1000 auf den Markt, dieser kleine silberne Camcorder mit dem Henkel oben dran. Die hatte in meiner Erinnerung den ersten Video-Chip verbaut, der gute Bilder machte, die Optik vorne dran war aber immer noch Video.

👉 Anfang der 2000er kam dann der P+S Adapter auf den Markt. Damit konnte man Filmobjektive auf Videokameras montieren, siehe Bild.

👉 2008 kam dann die Canon EOS 5D Mark II auf den Markt, der Rest ist Geschichte.

Seither ist jede/r mit einer 5D und einem MacBook Regisseur:in, DoP und Editor:in.

ARRI, damals der Filmkamerastandard in Europa, hat den Trend schnell erkannt: 2010 kam mit der ALEXA die erste digitale ARRI auf den Markt, die Modelle sind heute wieder Standard.

✅ schnelle Reaktion auf technologische Entwicklungen.

Die Eastman Kodak Company, ehemals größter Filmmaterialhersteller der Welt, kennen die meisten heute nur noch von der kleinen RitschRatsch Fotokamera, die manchmal auf Parties rumliegt.

❌ Anschluss verpasst.

Ihr ahnt worauf ich hinaus will.

👉 Künstliche Intelligenz ermöglicht in einem noch nie da gewesenen Ausmaß die Kreation von Content, und zwar für alle.

Die Auswirkungen betreffen Produzent:innen, Agenturen und Marken, und werden die Produktionsprozesse und die Zusammenarbeit innerhalb der Branche dauerhaft verändern. Denn ab sofort ist wirklich jede/r Content-Produzent:in. Trotzdem muss man noch wissen, wie man guten Content erstellt... aber:

👉 Als Taxifahrer muss man einen Personenbeförderungsschein machen.
🤷 Bei Uber, Bolt und Co. reicht der Führerschein.

Der GWA spricht in seinem KI Paper von einer "Demokratisierung der Inhalte-Produktion und einem regelrechten Content-Tsunami".

Es macht also Sinn, sich jetzt damit zu beschäftigen, wie KI in die aktuellen Content-Produktionsprozesse eingebunden werden kann.

Embrace it & go with the flow 😉

Bild: Schlechte Montage aus Photoshop, Kapstadt, 2003


Was macht Norbert jetzt noch mal beruflich? 🤔🤔🤔

https://vimeo.com/905472833?share=copy

Vor drei Jahren hatte ich die Idee, mich mit neuen Technologien zu beschäftigen und mein Wissen in Keynotes und Kursen weiterzugeben. Soweit die Idee, bis daraus ein richtiger Plan wurde, hat es dann noch ein bisschen gedauert 😅

Meine Themen 🔈🔉🔊

👉 neue Kanäle
Die Gen Z schaut kein TV mehr, sondern ist vertical social und spätestens demnächst auf Roblox und Fortnite unterwegs, andere Zielgruppen folgen.

👉 neue Technologien
wir schauen bald nicht mehr auf den Screen, sondern hindurch, um die Auslegung von Tim Cook zu bemühen. AR / VR oder Spatial nimmt Fahrt auf. Die Apple Vision Pro kommt dieses Jahr, Samsung steht in den Startlöchern, Sony arbeitet mit Siemens an einem Head Mounted Display…

👉 neuer Content
Die neuen Technologien machen völlig neuen Content möglich, nonlinear & interaktiv, weg von der Frontalbeschallung hin zu Shared Experiences und Co-Creation. Damit müssen sich Marken beschäfigen. Heute.

👉 neue Prozesse
Content Produktion ist nichts mehr nur für Fachleute, die User:innen übernehmen. In Zeiten, in denen jede/r mit Hilfe von KI ein Level in Fortnite, Roblox oder Minecraft erstellen kann, müssen Content Produzent:innen ihre Geschäftsmodelle überdenken.

✅ ich schaue mir an, was passiert
✅ fasse zusammen, was davon jetzt wichtig ist
✅ und was davon in Zukunft wichtig werden könnte

und zwar in Form von

💡 Keynotes
💡 Seminaren
💡 Online Kursen

Ihr könnt

👍 mir hier auf LinkedIn folgen
👍 meinen Blog lesen (siehe Website)
👍 meinen Newsletter abonnieren (siehe Website)

oder mich einfach einladen oder einen meiner Kurse buchen 😎
Was interessiert Euch? Let me know!

Credits:

Kapstadt:
Danke antoni Berlin GmbH & Co. KG für die Statusmeilen

Erftstadt:
Danke Katja Köstler und Thilo Strack von LEDcave für die Einladung und Sven Esch für den Virtual Production Dreh!

VolumetricCapture:
Footage geklaut bei Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld UE GmbH, Capturing Woodkid von 4Dviews, Lichtdesign und Unreal Programmierung Dominik Doehler mit von | BERG - Gesellschaft für intermediale Kommunikation mbH

LiveSeminare & Online Kurse mit Nico Schlegel 🤘

Workshop mit Markus Trautmann und Laura Albani von SEHSUCHT und Simon Kebeiks von Holobay 🙏

NO AI WAS HARMED FOR THIS VIDEO.


Man kann alles schaffen, was man sich auch vorstellen kann 👍

Hab ich mal gelesen... heißt im Umkehrschluss, wenn man nicht daran glaubt, wird es wahrscheinlich auch nicht klappen 😉

Kennt Ihr den Film "Seabiscuit"?

👉 In a nutshell:

Ein Autohändler und Pferdebestizer, der gerade seinen Sohn verloren hat und dessen Ehe gescheitert ist, ein ehemaliger Cowboy der Pferde pflegt, und ein Jockey der sich als Boxer durchschlägt gewinnen mit einem Pferd, das eigentlich, zu klein ist, das größte Rennen des Landes.

Die großartige und wahre Geschichte aus den USA der 30er Jahre hat viel Weisheit in sich. Eine ungleiche Mannschaft, die gemeinsam über sich hinauswächst, und das scheinbar Unmögliche schafft.

Oder wie es der Pferdebesitzer Charles Howard alias Jeff Bridges formuliert:

"The horse is too small, the jockey too big, the trainer too old, and I'm too dumb to know the difference."

Erfahrungen und Glaubenssätze stehen uns nur im Weg, wenn wir darüber nachdenken... deswegen ist der wichtigste Dialog aus dem Film:

👉 Reporter: "The horse is too small"
❤️ Charles Howard: "the horse doesn't know that" ❤️

In diesem Sinne, schönen Sonntag und Frohes Neues 🥳☀️🤘

P.S.:
Das Bild ist aus der Version von 2003 mit Tobey Maguire, Chris Cooper und Jeff Bridges. Schaut Euch den Film an, wirklich schön ❤️


Mein wichtigstes Projekt dieses Jahr… hat nichts mit Film zu tun!

Ich werd ja oft gefragt, ob ich das mit der Handtasche eigentlich ernst meine… 😅

Mitten in der Pandemie hab ich Anna kennengelernt. Sie war da gerade in Kurzarbeit, aber statt zu resignieren sprudelte sie vor Ideen, etwas Eigenes anzufangen!

Das erinnerte mich sehr an mich und meine Pläne, als es bei mir damals mit der Selbstständigkeit losging, und es war sofort klar, dass ich Ihr helfe:

✅ Businessplan
✅ Gründungszuschuss
✅ Steuernummer
✅ Gewerbeanmeldung
✅ Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung

Anna hat dann erstmal eine Weile als selbstständige Kosmetikerin gearbeitet und auf Messen Kosmetik verkauft. Das lief gut, war aber nicht die letzte Station…

Anfang des Jahres kam Anna dann mit der Idee mit den Handtaschen um die Ecke, und Ihre Begeisterung war wirklich ansteckend!

👉 Handgemachte Handtaschen aus recyceltem Leder, alles Einzelstücke.

Der Plan war, die Taschen auf den diversen Märkten in Berlin und online zu verkaufen. Die Märkte am Mauerpark und am Boxhagener Platz sind aber leider total überlaufen, und der Etsy Shop wollte auch nicht so richtig abheben. Aber anstatt aufzugeben, war für Anna klar:

🎄🎄🎄 Weihnachtsmarkt! 🎄🎄🎄

Wir waren seid Oktober in der Planung, und hatten am Ende eine Bude auf dem Weihnachtsmarkt in der Sophienstrasse und eine auf dem in der Kulturbrauerei, die haben wir am letzten Freitag dicht gemacht.

Anna hatte eigentlich noch eine Partnerin für die Märkte, die ist aber irgendwann ausgestiegen, deswegen hab ich dann an den Wochenenden selber in der Sophienstrasse gestanden 🤷

Es war teilweise saukalt und ich war zwischendurch auch noch krank, aber aufhören war halt keine Option... Ich war erstaunt, was alles geht, wenn Jammern nicht mehr hilft und es einfach gemacht werden muss.

Das nehm ich auf jeden Fall mit 💪💪💪

Und das Gefühl, als Anna am ersten Tag in der Bude stand, und die ersten Taschen verkauft hat. Das war schöner als nach jedem Film den ich bisher gedreht habe 🤗

Ok, ausser nach der Penny Prookaville Backstage Doku! Da war Anna übrigens damals als Production Assistant dabei, und wird mich im nächsten Jahr bei meiner eigenen Contenterstellung unterstützen, ich kann mich ja nicht selber filmen, wenn ich auf der Bühne stehe 😉

Ich lerne auf jeden Fall die ganze Zeit und bin inspiriert, wie Anna die Dinge einfach anpackt. Als ich im Frühjahr erst noch große Pläne gemacht hätte, wie das alles zu funktionieren hat, hatte Anna schon investiert und ein paar hundert Handtaschen im Wohnzimmer stehen 😅

Ich glaub, die Taschen sind auch nur ein Schritt auf dem Weg, und ich bin super gespannt, was da noch kommt! Ich denke, nächstes Jahr machen wir dann auf jeden Fall das mit den Märkten in Berlin, mindestens 🤗


C*vid - Koffer - Change ahead 🤗

Frühjahr 2020, wir erinnern uns ungern… Lockdown, alles dicht. Für uns Freelancer hiess das, erstmal Saure Gurken.

Ich war damals schon in Berlin, hatte allerdings noch keine eigene Wohnung, war die Jahre davor gependelt, München - Düsseldorf - Berlin.

Im Lockdown saß ich mit ein paar Kisten und Koffern und meinem Midlife-Crisis-Skateboard in einem Apartment im Henri Hotel in der Meinekestrasse. Das Hotel mit seinen ca. 80 Zimmern war zwar dicht, aber die Apartments im obersten Stock durften monatsweise vermietet werden… 5 Gäste insgesamt, alle anderen Zimmer offen wegen der Belüftung, “The Shining” lässt grüßen 🤣

Den Gedanken, aus dem TV-Producing Game auszusteigen und mich zu verändern gab es schon länger, die letzten Projekte hatten mir das wieder gezeigt, und plötzlich gab es:

Seeehr vieeel Zeit 🤗

Neue Technologien und die allgemeine Entwicklung der Werbefilmindustrie hatten mich auch schon länger interessiert, also ich fing an, mich in diverse Themen einzulesen. Relativ schnell bin dabei über die RealTime Community samt Conference gestolpert, auf der sich Entwickler:innen, Vertreter:innen aus der Wirtschaft und der Werbung treffen.

Realtime dabei als Synonym für die Erstsellung von Inhalten in Echtzeit, also ohne sonst übliche Renderings, meist mit der Hilfe von Gaming Engines wie Unreal oder Unity. Das Event ging aber weit darüber hinaus.

In 2020 war die RealTimeConference zum ersten Mal fully remote, und ausserdem komplett kostenlos 👍

Ich hab mich damals gefühlt wie ein kleiner Junge in der ersten Reihe im Zirkus, nur dass mir gleichzeitig auch noch die Tricks verraten wurden!

Warum erzähl ich Euch das? Die Konferenz 2023 findet gerade statt!

Live dabei zu sein ist zugegeben eine echte Aufgabe, da das Event buchstäblich weltweit stattfindet, aber die meisten Inhalte gibt es später on demand - und ebenfalls kostenlos 🤩

Thema dieses Jahr:

👉 The Real-Time (R)Evolution: Embracing AI Advancements

Wenn Ihr beruflich Content erstellt, schaut Euch das auf jeden Fall mal an, oder folgt mir einfach ich werde berichten 😉


Keine Zeit, schlechte Social Videos zu drehen? 🤗 Hilfe ist unterwegs!

Am Sonntag haben Nico und ich unser Seminar "Durchstarten mit Social Video" auf dem Festival Playground zum besten gegeben!

Jetzt also auch auf der großen Bühne, check 😎

Wir zeigen ja in unseren Seminaren und Onlinekursen immer den #Penny #Parookaville Case mit Instagram Reels und Doku als Best Practice.

👉 Ihr erinnert Euch, da steht ein Penny Markt auf dem Parookaville Festival, mit einem DJ Tower obendrauf! (Die Doku gibt’s bei YouTube: “Backstage - der größte Penny der Welt!”).

Der Case hat natürlich auf einem Festival für Festvials besonders gut gepasst:

✅ Reels drehen, schneiden und veröffentlichen
✅ Themen finden
✅ Interviews drehen
✅ Content Stack anlegen
✅ verschiedene Videos in den Funnel schicken

Besonderes Interesse galt Sonntag den Musikrechten: was tun, wenn man dreht und im Hintergrund Musik läuft, an der man die Rechte nicht hat?

Reges Interesse, Fragen aus dem Publikum, und Leute, die am Ende nach dem Handout fragen ❤️

Wir kommen auch gern bei Euch vorbei: https://lnkd.in/eRwg4GWr

Der nächste Online-Kurs startet im Januar, just saying 😉

Danke Isabel, Laura und dem Team von Höme for having us!


Letzten Freitag Hamburg 👉 Keynote: KI in der Werbung ✅

Ich war inzwischen auf verschiedenen Panels als Gast oder Teilnehmer, aber das alles mal zusammenzutragen und in eine Stunde Keynote zu packen ist dann doch noch mal was anderes 😉

Es geht gerade sehr viel darum, wie man jetzt und in Zukunft Bilder und Filme mit Hilfe der KI erstellen kann, und was das für Auswirkungen auf die Branche hat, sei es, was die eigentliche Herstellung angeht, oder was für Urheberrechtsfragen damit einhergehen.

Das war auch der Aufhänger letzten Freitag in Hamburg bei den Kolleg:innen des Interessenverbandes der Casting Agenturen und Darsteller Vermittler e.V. INCA-DV. Für die rechtlichen Fragen war Sebastian Deubelli am Start, der die aktuelle Rechtslage eingeordnet hat, sehr interessant!

Ich hoffe, wir konnten ein bisschen zum Überblick über die aktuellen Entwicklungen beitragen!

Beim Schreiben der Keynote ist mir aber vor Allem nochmal aufgefallen, wie alles zusammenhängt! Es geht ja nicht nur darum, dass bestehende Bilder mit KI verändert werden können, oder das die Bilder gleich direkt aus der KI kommen, auch alle anderen Technologien die es bereits gibt oder die gerade (weiter)entwickelt werden, bekommen durch die Unterstützung von KI eine ganz andere Dimension:

👉 Personen werden eingescannt und können in virtuelle Welten eingesetzt und beliebig oft reproduziert werden.

👉 Die Welten werden natürlich auch eingescannt, die Technologie steckt im Grunde ja schon in jedem iPhone 12.

👉 Meta Humans aus der Unreal Engine, denen man per Smartphone App sein eigenes Gesicht aufsetzen kann, bevölkern diese oder virtuelle Welten, werden zu KI gesteuerten Gesprächspartner:innen oder gehen für Euch zu den langweiligen Meetings...

💡💡💡

Und wenn dann bald Brillen auf dem Markt sind, die für die Masse erschwinglich sind und nicht aussehen, als wäre man unterwegs in den Skiurlaub, können wir in diesen Welten auch noch herumspazieren!

Danke an Markus Brodbeck, Anna-Lisa Künstle, Emilie Serge, Nadine Oussayfi, Constanze Müller, Alberto Vasquez León und alle anderen Mitglieder des INCA-DV für die Einladung, den schönen Nachmittag und die angeregte Diskussion 🤗


There’s no business like show business 🤘

https://vimeo.com/879685662

 

Die Idee zu meinen Online-Kursen kam ja ursprünglich mal aus dem Live Seminar, das ich mit Nico Schlegel schon seit ein paar Jahren gebe:

👉 “Bessere Videos für Social Media” 👈

Letzte Woche waren wir damit auf Einladung der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH im schönen #Heidelberg:

✅ Social Video Strategie
✅ Themen & Redaktionsplan
✅ Filmisches Erzählen
✅ Techniküberblick
✅ Interview & B-Roll
✅ Schnitt & Verpackung
✅ KI in der Filmproduktion (don't go without it 😉)

Nichts ist besser, als live zu erleben, welche Fragen die Teilnehmer:innen haben, und was die Zielgruppe aus #KMU bewegt! Da kann man sich noch so viele Personas an die Wand hängen, live ist live 👍

Danke Katharina Pelka, Shiva Hamid und Ulrich Winchenbach for having us! Und natürlich an alle Teilnehmer:innen für Eure Ausdauer, wir überlegen echt, die Show bald mal auf zwei Tage aufzuteilen 😅

Das ganze macht außerdem noch großen Spass, wenn Ihr also Interesse habt, sagt Bescheid:

🎵🎵🎵
Dann findens alle klasse
und alle wolln uns buchen
Dann steigen wir in den Bus
und kommen Euch besuchen
🎵🎵🎵

("Smudo schweift aus" / Die 4. Dimension - ©Michael Beck/Thomas Dürr/Andreas Rieke/Michael B Schmidt)

#seminar
#derjungemussaufdiebühne
#commercialcontentconsulting


Social Media ist immer noch Neuland!

Warum tun sich Werbetreibende immer noch so schwer mit dem interaktiven Medium? Die Möglichkeit, Zielgruppen aktiv in die Werbung einzubinden gibt es ja zumindest rein technisch seit 2008, als Facebook in Deutschland startete, was zumindest für mich gefühlt der Start von Social Media war.

Ich habe seither viel darüber gehört, dass Werbung relevant sein muss und unterhalten sollte, Content Marketing war plötzlich in aller Munde, aber der gefühlte Großteil der Bewegtbild-Werbung unterscheidet sich noch immer nicht wirklich von der Wir-unterbrechen-ihr-Programm Mechanik eines TV Spots.

Daran ändert es auch nichts, wenn dieser als YouTube PreRoll daherkommt.

Der Versuch einer Analyse.

Um zu veranschaulichen, wo das Problem zumindest teilweise liegt, möchte ich von einem erhellenden Erlebnis erzählen, das ich vor einiger Zeit in einer großen Netzwerk-Agentur hatte, für die ich als Freelance-TV-Producer ein Projekt übernommen hatte.
Ein großer internationaler Kunde schickte der Agentur ein Kampagnenbriefing mit einer Auflistung der üblichen Produktvorteile, die kommuniziert werden sollten, sowie einer Eingrenzung der Zielgruppe auf 25-35 Jahre. Im Gespräch fügten die Vertreter:innen aus dem Marketing des Werbekunden sinngemäß hinzu:

"Die jungen Leute kaufen das Konkurrenzprodukt, wir müssen uns was einfallen lassen!"

Das erfolgreiche und gestandene Kreativteam, schon damals alle über 50, kam daraufhin mit einem TV-Skript um die Ecke – obwohl es auf der Hand lag, dass dies überhaupt nicht der relevante Kanal für die Zielgruppe ist. Fairerweise sei dazu gesagt, dass die Bestimmung des Kanals ja nicht Aufgabe der Kreation ist! Was genau zu diesem Zeitpunkt die Strategieabteilung der Agentur eigentlich machte, blieb mir verborgen.

Zwar gab es zusätzlich noch mehr oder weniger halbherzige Ideen für irgendwas auf Social Media, aber da die Kreativen wenig eigene Social-Media-Erfahrung hatten und sich - wie übrigens auch ich - nur schwer in Leute hineinversetzen konnten, die halb so alt waren wie sie selbst, taten sie sich doch eher schwer mit der Ansprache der Zielgruppe.

Wir hatten ursprünglich zwei Drehtage kalkuliert, aber dann wurde klar, dass finanziell nur ein Drehtag drin war. Also starben die ohnehin lauwarmen Social-Media-Konzepte einen leisen Tod. Nach Abschluss der Dreharbeiten wurde kurzerhand der TV-Spot umgeschnitten, um als PreRoll auf YouTube eingesetzt zu werden, also als Clip, der vor den gewünschten Inhalten der Videoplattform abgespielt wird, sozusagen also Buy-In.

Großes Thema aufseiten der Marken-Vertreter:innen ist traditionell die Angst vor der Skip-Funktion: Die Zielgruppe könnte den Werbespot ja einfach überspringen! Auf Wunsch der Kund:innen startete der Spot darum mit dem Markenlogo – damit die jungen Leute zumindest das schöne Logo sehen, bevor sie denn skippen.

Dass man den Spot eventuell ja auch so gestalten könnte, dass die jungen Leute aus Interesse bis zum Logo am Ende dranbleiben: keine Option – auch weil das Material des TV-Spots dies nicht hergab. Weniger ernst kann man seine Zielgruppe eigentlich nicht nehmen.

Die Ursachen für solche Manöver?

Mangelndes Verständnis für die Kultur der Zielgruppe; Kreativteams, in denen nicht wenigstens eine Digital Native arbeitet; und nicht zuletzt Geschäftsmodelle aufseiten der Werbeschaffenden, bei denen die Produktion von Content mit vergleichsweise kleinen Social-Media-Budgets und entsprechend kleinen Margen nicht vorgesehen ist. Seit ich 1995 meine ersten Schritte in der Branche gemacht habe, sind die Prozesse, nach denen die Produktionen ablaufen, immer noch weitgehend unverändert auf TV ausgelegt. Und sie ändern sich nur schleppend. Denn auch in etablierten Agenturen sitzen oft Leute, die ihre gelernten Pfade nur ungern verlassen.

Ein Grundproblem sind aber meiner Erfahrung nach auch die fest etablierten Abstimmungs- und Freigabeprozesse innerhalb der Agenturen, zwischen den Agenturen und den Unternehmen sowie innerhalb der Unternehmen. Schon die Länge des vorangegangenen Satzes zeigt, dass man mit diesen Prozessen bei dem Tempo, das auf Social Media herrscht, nicht mithalten kann. Die Produktion eines Social-Media-Spots, der zu einem bestimmten Zeitpunkt veröffentlicht wird, kann damit jedoch grad noch funktionieren.

Was aber tatsächlich erforderlich ist, nämlich die Einbindung der Zielgruppe und entsprechende Reaktionen seitens der Marke auf ebendiese, können diese Prozesse sicher nicht abbilden.

Aber nicht nur die zeitlichen Abläufe bei den Agenturen und Unternehmen sind ein Problem. Auch der gefühlte Kontrollverlust auf Agentur- wie auf Markenseite spielt meines Erachtens eine große Rolle. Wer in einem Unternehmen an TV-Kampagnen beteiligt ist, ist meist minutiöse Planung und Abstimmung gewohnt. Es gibt Konzepte, Storyboards, Marktforschung und Shootingboards, und im Schnitt wird um jedes einzelne Frame gekämpft, um das Produkt prominent zu inszenieren.

Eine Social-Media-Kampagne dagegen, in der z.B. die Zielgruppe den Content erstellt, nimmt den Entscheider:innen die Macht, Entscheidungen zu treffen. Und sie verstärkt die ohnehin omnipräsente Angst, dass man aufgrund von Fehlentscheidungen den eigenen Job verliert. Für die Marketingverantwortlichen auf Unternehmensseite ist es schwierig, im täglichen Geschäft über den eigenen Schatten zu springen, weil die Strukturen immer noch sehr stark von den traditionellen Marketingprozessen geprägt sind.

Es gibt auch Gegenbeispiele!

Ich habe schon persönlich erlebt, dass Entscheider:innen aus dem klassischen „Above the line“-Marketing in einem großen Unternehmen, die man wohl zur Generation der Boomer zählen müsste, ihren halb so alten Mitarbeiter:innen aus dem Social-Media-Marketing signifikante Budgets zur Verfügung gestellt haben. Damit lieferten diese dann die entsprechenden Ergebnisse – ohne dass das klassische Marketing jemals verstanden hätte, wie eigentlich genau.

Pascal Fiedler, gemeinsam mit Paulina Schumann Gründer der Agentur Charles & Charlotte, hat es neulich in einem Podcast gut zusammengefasst:

"Ihr müsst eure Marke als eine Plattform verstehen, auf der Sachen passieren, und dann müsst Ihr interagieren. Loslassen ist ganz, ganz wichtig."*

Eine neue Generation von Agenturen wie JUSTADDSUGAR AGENCY, Charles & Charlotte oder PlayTheHype, deren Gründer:innen mit Social Media aufgewachsen sind und in ihrem Schaffen vermutlich wenig bis kein TV gemacht haben, ist schon lange aus dem Startblock. Content-Entwicklung für große Marken aus der Zielgruppe, mit der Zielgruppe, für die Zielgruppe - natürlich "vertical" - ist hier ebenso selbstverständlich wie neue Führungsmodelle. Einige etablierte Player ziehen bereits nach und eröffnen Gen-Z oder TikTok Units, andere reagieren vermutlich erst, wenn es fast zu spät ist - wie die deutsche Autoindustrie auf Tesla - wieder anderen ergeht es wie der Plattenindustrie nach Spotify.

Es gibt glücklicherweise bereits Initiativen des Austauschs zwischen Jung und Alt, kann man doch viel voneinander lernen und die Zukunft gestalten, denn durch den immer stärker werdenden Wunsch gerade der jüngeren Zielgruppen nach Interaktion und gemeinsamen Erlebnissen und der rasanten Entwicklung der technischen Möglichkeiten und neuen Kanäle rollt gerade eine Welle der Veränderung auf die Werbeindustrie zu...

Von Künstlicher Intelligenz haben wir da noch gar nicht gesprochen!

Teil 1/5 einer Serie über neue Zielgruppen, neue Kanäle, neue Technologien und neue Inhalte, und wie diese in Zukunft erstellt werden.

*Podcast What’s Next, Agencies? / Folge #90, 24.07.2023